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Австрийцы на Сахалине или медвежий рай

Автор/Редактор: Aborigen
Опубликовано: 02.09.2013

Полный текст статьи находится по адресу: http://aborigen.rybolov.de/turism/wodnyj/avstrijjcy_na_sakhaline





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Комментарии

jxrfhbr

Страна: Россия
Город: Южно-Сахалинск
Рыба: всё,что ловится на местных водоёмах
моя анкета
15.12.2010 07:10

11.
Товарищи эти-твоего возраста.Я думаю,всё новое для них-нет,не чуждо,-страшное дело! :lol: А диски есть,и не только гарика
Aborigen

Aborigen

Страна: Россия / Германия
Город: Планета Земля
Рыба: Лосось, форель, хариус, корюшка, крабы, креветки. Salmon, trout, a smelt, crabs, shrimps
моя анкета
15.12.2010 09:59

12.
@jxrfhbr
Товарищи эти-твоего возраста.
Я думаю,всё новое для них-нет,не чуждо,-страшное дело!


Предполагаю, что возраст не такая уж помеха для занятий нахлыстом...
ИМХО, а вот стоимость снастей вместе с «одежкой» и остальной хурдой-бурдой,
может стать серьезным препятствием... Не каждый сахалинский пенсионер потянет,
если у него пенсия не превышает 10 тыс. деревянных

И еще, кто прожил на Сахалине много лет, тому трудно перестроиться в том же отношении к рыбалке...
Многие будут считать за глупость махать нахлыстовым удилищем, когда на спин или в проводку на тампон можно гораздо больше поймать рыбы особо не напрягаясь... Молодым это проще...

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<i>Last edit by: aborigen at 15.12.2010 11:03:12</i>

jxrfhbr

Страна: Россия
Город: Южно-Сахалинск
Рыба: всё,что ловится на местных водоёмах
моя анкета
17.12.2010 12:04

13.
Опять не соглашусь.Намедни зашел вк Диме.Давняя мечта у меня-иметь хороший УЛ.Кто-б сказал ценник на палку с катухой...Неее....Нахлыст мне в разы приемлем,ИМХОЛинк на страницу (откроется в новом окне)
Aborigen

Aborigen

Страна: Россия / Германия
Город: Планета Земля
Рыба: Лосось, форель, хариус, корюшка, крабы, креветки. Salmon, trout, a smelt, crabs, shrimps
моя анкета
18.12.2010 08:42

14.
@jxrfhbr
Опять не соглашусь.

Это твое право...


Aborigen

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Страна: Россия / Германия
Город: Планета Земля
Рыба: Лосось, форель, хариус, корюшка, крабы, креветки. Salmon, trout, a smelt, crabs, shrimps
моя анкета
20.02.2012 11:25

15.
Кому интересно узнать непосредственные впечетления самих ребят -- австрийцев, может заскочить на форум, который администрирует Кристоф...

Angelabenteuer Sachalin 2010

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Правда, история написана на немецком...

Кроме этого, описание нашего рискованного путешествия опубликовано в одном из популярных австрийских журналов на рыболовную тему.

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FISCH&WASSER Есть электронная версия этой статьи...

Adrenalin auf Sachalin

Hungrige Bären, rasante Stromschnellen und peitschende Sandstürme. obwohl sich die Fische auf der russischen Insel Sachalin um den Köder raufen, muss man sich tolle Fänge erst verdienen.

Christoph Wimmer

über sein Angelabenteuer am anderen Ende der Welt.

Eine Schlauchboottour auf einem romantischen Fluss in unberührter Natur, Beeren und Pilze sammeln, Lagerfeuerromantik und jede Menge Fische. Das war der Plan, als im Oktober dieses Jahres unsere Reise nach Sachalin begann. Schlagzeilen wie „Sachalin: Bär frisst Angler und verscharrt die Überreste“ oder die Aussage unseres Guides: „Will man ganz große Taimen fangen, muss man sogar für sibirische Verhältnisse sehr tief in die Wildnis vordringen, dort, wohin sich nur selten ein Mensch verirrt“, kannten wir zwar schon vor der Abreise, ihrer Bedeutung richtig bewusst wurden wiruns aber erst vor Ort.

Unser Ziel war der Fluss Langeri rund 500 Kilometer nördlich von Juschno-Sachalinsk, der Hauptstadt der Insel Sachalin. Auf diesem 20 bis 50 Meter breiten Fluss stand ein siebentägiger „Float Trip“ am Programm. Die 500 Kilometer Richtung Norden legten wir recht bequem im Nachtzug zurück.

Zu bequem. Der Zug fuhr eben wieder langsam an, als uns schlagartig bewusst wurde, dass dies die Station war, an der wir aussteigen mussten. Es folgte, was wir bisher nur aus Slapstick Filmen gekannt hatten: Ein Gepäckstück nachdem anderen flog aus dem fahrenden Zug, danach sprangen wir beherzt hinterher.

Das Abenteuer hatte begonnen. Russisches Rafting. Am Fluss angekommen durften wir die etwas in die Jahre gekommenen Schlauchboote begutachten. Freundschaft auf den ersten Blick war das nicht. Eine Ausfahrt auf dem Neusiedlersee hätten wir den Booten durchaus zugetraut, aber eine Rafting Tour in der Russischen Wildnis? Der erste Kilometer unseres Trips verlief sehr ruhig. Gemütlich schipperten wir den Fluss hinunter, als uns ein verdächtiges. Rauschen unruhig machte … Stromschnellen! Ohne Erfahrung und mit nur einem Paddel war jede dieser Passagen Adrenalin pur. Wie anfahren? Hungrige Bären, rasante Stromschnellen und peitschende Sandstürme. obwohl sich die Fische auf der russischen Insel Sachalin um den Köder raufen, muss man sich tolle Fänge erst verdienen.

Wo gegenlenken und wo doch lieber absteigen? Jede falsche Entscheidung kann schnell ins Auge gehen. An einer der gefährlicheren Stromschnellen kenterte Thomas, konnte sich aber zum Glück an einem Felsen festklammern und so Schlimmeres verhindern. Sein Boot hatte sich allerdings selbstständig gemacht, nun mussten wir uns gemeinsam in meines quetschen. Erst einige Kilometer später holten wir Thomas Boot wieder ein. Zum Glück war es noch intakt. Die nächsten Tage verlief der Float Trip plangemäß. An den aussichtsreichen Stellen pausierten wir, um Fische für das Abendessen zu fangen. Wir genossen die Natur, das meist traumhafte Wetter und auch beim Raften wurden wir immer geübter. Es war ein tolles Gefühl, diesen Fluss zu entdecken.

Die Suche nach einem geeigneten Lagerplatz gestaltete sich allerdings nicht immer einfach. Im Idealfall sollte es dort Trinkwasser in Form einer Quelle geben, da das Wasser des Flusses aufgrund der vielen nach dem Laichen verendeten Lachs nicht genießbar war. Des Weiteren wäre Brennholz nicht schlecht und eine einigermaßen ebene Fläche für unser Zelt - in dieser Gegend fast schon Luxus.
Als wir endlich wieder einmal einen solchen Platz gefunden hatten, wurde unsere Freude schnell getrübt: überall Bärenspuren im Sand und Trampelpfade hinauf in den Wald. Keine Naturschauspiel Hunderte Kormorane und stattliche Seelöwen, die Besuchern entgegen brüllen, bevölkern den Felsen im Pazifischen Ozean.

Frage, diesen Lagerplatz würden wir uns mit Meister Petz teilen. Für einen Wechsel war es aber schon zu spät, wir machten gute Miene zum bösen Spiel und suchten dieses Mal eben besonders eifrig Brennholz - um die Bären auf Distanz zu halten. Das beste Feuer brennt allerdings nur, wenn man regelmäßig nachlegt, also kam, was kommen musste: In der Nacht hatten wir Besuch von einem Bären, der sich einige unserer Vorräte schmecken ließ. Den Spuren nach zu urteilen, war es eine Bärenmutter mit Nachwuchs. Gott sei Dank,

Hatte es diese Familie nur auf unsere Verpflegung und nicht auf uns abgesehen gehabt. Der Fischreichtum in diesem Fluss ist enorm. In der Zeit unserer Reise stiegen gerade Buckelund Ketalachse. Da pazifische Lachse nach dem Ablaichen im Fluss sterben, haben sie dort wenig Appetit und sind nur schwer an den Haken zu kriegen. Neben diesen beiden Lachsarten stieg aber auch der so genannt Kundscha, eine Unterart des arktische Saiblings, der nach dem Ablaichen wieder zurück ins Meer wandert. Diese bis zu zehn Kilo schwere Fische attackierten unsere Köder beinhart und lieferten fantastische Drills. Insbesondere das Angeln mit Oberflächenködern war Spaß pur. Oft konnten wir beobachten, wie drei oder sogar vier Kundschas unsere schnell geführten Wobbler und Streamer verfolgten und attackierten. Wobbler- taimen. In der Hoffnung einen der bis zu 1,5 Meter großen SachalinTaimen (Hucho Perryi) zu erwischen, beangelten wir die mitunter metertiefen Außenkurven mit großen Wobblern und Gummifischen. Mit unseren Schlauchbooten passierten wir einen Hotspot nach dem anderen. Jede dieser Stellen roch förmlich nach Taimen. Gleich am zweiten Tag hatte ich eine extrem harte Attacke auf einen tief geführten Wobbler. Der Fisch am anderen Ende verlangte meiner mittelschweren Spinnrute alles ab, bis er nach kurzem Drill leider ausstieg. Obwohl ich mir sicher bin, dass dieser Taimen die Metermarke geknackt hätte, werde ich es leider nie genau wissen.

Mehr Taimen Glück war Thomas vergönnt. Im Hintergrund glitzerte der Pazifik, die Sonne schien bei sommerlichen 25 Grad - eine tolle Kulisse zum Angeln! Wir befischten einen tiefen, glasklaren, nahezu strömungsfreien Pool. Schon beim ersten Wurf wurde der kleine Suspender Wobbler heftig attackiert. Die Hoffnung auf einen Taimen schon fast aufgegeben habend, dachten wir aneinen großen Kundscha. Nach kurzem Drill setzte der Fisch aber zum Sprung an, um den Köder abzuschütteln. Nunwar es klar, ein Taimen hatte gebissen.

Es folgten wilde Fluchten, bis sich der Fisch geschlagen geben musste. Ein traumhaft gezeichneter Fisch vor wunderschöner Kulisse: Anglerherz, was begehrst du mehr? Tags darauf stand eine Bootstour zum Fluss Pursh Pursh auf dem Plan. Bei Sonnenschein und nahezu völliger Windstille zeigte sich der Pazifische Ozean von seiner schönsten Seite. Zahlreiche gestrandete Schiffswracks weckten in uns allerdings das Gefühl, dass dieses Meer auch anders kann. Zielstrebig fuhr Dima, der Bootsführer, auf einen strahlend weißen Felsen mitten im Ozean zu. Etwas näher angekommen, wurde uns klar, woher die Farbe kam - Vogelmist. Hunderte Kormorane hatten sich auf diesen Felsen niedergelassen, und erst als wir noch näher zum Felsen kamen, entdeckten wir die weiteren Bewohner.

Es waren rund hundert Seelöwen, die sich durch uns nicht vom gemütlichen Sonnenbad abhalten ließen. Nur der Anführer, ein Bulle von geschätzten tausend Kilo, brüllte in voller Lautstärke, als wir unsmit dem Boot näherten. Respekt! Sturmwarnung. Angekommen am Pursh Pursh machten wir es uns am Strand gemütlich, bis Tom plötzlich meinte:„ Schau, da drüben!“ Ich hatte gerade noch die Gelegenheit ein Foto von dem sich rasant nähernden Sturm zu machen, bis er bei uns war und unseine nicht wirklich angenehme Sandstrahlung verpasste.

Der Wind wurde immer stärker und peitschte immer größere Wellen ans Ufer. Allein der Gedanke, mit dem vier Meter langen Schlauchboot unter diesen Bedingungen die Heimreise anzutreten, machte uns nervös. Aber was sollten wir tun? Also wurde alles möglichst wasserdicht verpackt und mit Schwung versuchten wir, das Schlauchboot gegen die hohen Wellen ins offene Meer zu bringen. Die ersten beiden Versuche gingen schon am Ufer schief - es schien unmöglich.

Beim dritten Versuch nahmen wir alle Kraft zusammen, das Wasser peitschte uns ins Gesicht, und es schien, als ob wir es dieses Mal schaffen könnten, als plötzlich eine gigantische Welle auf uns zu kam. Der Sturm tat sein Übriges, und das Boot überschlug sich. Wir kämpften uns ans Ufer zurück. Dima zählte durch: „Ras, dwa, tri, tschitiry, pjat (1,2,3,4,5) alle da“.
Das ist die mit Abstand brenzligste Situation meines Lebens gewesen. Dennoch, fantastische Eindrücke sin geblieben: absolut unberührte Natur mit Flüssen voller Fische, mit Bären, Seeadlern und Seelöwen. Solche Erinnerungen verblassen nie. Sanftes Rafting nicht überall fließt der fischreiche Langeri.


Статья "По Лангери" Линк на страницу (откроется в новом окне) опубликована в №2 за 2011 год.

Статья "По речке таежной качусь я в лодченке..." Линк на страницу (откроется в новом окне) опубликована в №4 журнала за 2010 год.


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<i>Last edit by: aborigen at 20.02.2012 12:31:15</i>

Aborigen

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29.10.2013 19:11

16.
Кому интересно узнать непосредственные впечатления самих ребят -- австрийцев, может заскочить на форум, который администрирует Кристоф...

Angelabenteuer Sachalin 2010

Правда, история написана на немецком... Линк на страницу (откроется в новом окне)

Eine Schlauchboottour auf einem romantischen Fluss in unberührter Natur, Beeren, Pilze, Lagerfeuerromantik und jede Menge Fische. Das waren unsere Gedanken als am 7. Oktober 2010 unsere Reise nach Sachalin begann.

Sachalin, die größte Insel Russlands, liegt im Pazifischen Ozean nur einige Kilometer nördlich von Japan. Die Insel hat durch die bedeutenden Erdgas- und Erdölvorkommen einen großen wirtschaftlichen Stellenwert. Interessant ist auch, dass von 1904 bis 1945 ein Teil der Insel zu Japan gehörte. Heute gibt es auf der Insel nur wenige Japaner. Die Insel war ab dem 19 Jahrhundert eine Strafkolonie. Heute besteht die Bevölkerung aus den Nachkommen dieser Gefangenen sowie aus Menschen, die aus allen Teilen Russlands auf die Insel umgesiedelt wurden.

Schlagzeilen wie „Bear eats, buries man on Russia Sakhalin island body found.“ oder die Aussage unseres Guides „Will man die ganz großen Tajmen fangen so muss man sehr, sehr tief (auch für sibirische Verhältnisse) in die Wildnis vordringen. Dorthin, wo sich nur ganz selten ein Mensch verirrt.“ kannten wir zwar schon vor der Abreise - so richtig bewusst sollten Sie uns aber erst während der Reise werden.
Nach einer rund 12 stündigen Anreise über Moskau nach Juschno-Sachalinsk begann der erste Tag noch sehr gemütlich. Schaschlik Grillen am Strand, eine Königskrabbe als Vorspeise, viel Bier und noch mehr Vodka war eine wirklich gute Einstimmung. Für uns nichts Alltägliches - diese an einem zu großen Fisch erstickte Robbe. Da waren die Augen wohl größer als der Mund.

Apropos Wodka: In Russland gilt „Wer Wodka alleine und ohne Grund konsumiert, gilt als Trinksüchtig.“ Wir haben feststellen dürfen - Es gibt wirklich immer einen Grund!! Neben „Auf unsere Reise“ oder „Auf unsere Freundschaft“ etablierte sich „Auf unsere Gesundheit“ als der beste Grund.

Unser eigentliches Ziel war der Fluss Langery rund 500 km nördlich von Juschno-Sachalinsk. Diese Strecke legten wir recht bequem im Nachtzug zurück. Wobei bequem war es nur bis kurz vor oder besser nach der Ankunft am Zielbahnhof. Der Zug fuhr schon wieder langsam an, als uns bewusst wurde „Hier hätten wir aussteigen sollen!“. Nun folgte das, was wir bisher nur aus Filmen kannten. Ein Gepäckstück nach dem anderen wurde aus dem fahrenden Zug geworfen und dann folgten wir mit einem beherzten Sprung. Ob da die Versicherung gezahlt hätte …. Egal, ein Vodka auf unsere Gesundheit und weiter geht’s - Nastrovje!

Unser nächstes Ziel war Sergey. Als Fischereiaufseher und Verantwortlicher für das Naturschutzgebiet kennt er die Gegend wie seine Westentasche. Sergey und seine mit Kalaschnikows bewaffneten Mitarbeiter brachten uns zu unserem Einstiegspunkt, mitten im Nirgendwo am Fluss Langery. Zugegeben, die Kalaschnikows machten uns etwas unruhig. „Hier würde uns niemand finden….“ Aber im Gespräch stellte sich heraus, dass eine solche Bewaffnung im Kampf gegen die Schwarzfischerei notwendig ist. Da geht es um Kaviargewinnung im großen Stil. „Notiere: Schwarzfischer sind gefährlich!“

Nun durften wir auch ein erstes Mal unsere Schlauchboote begutachten. Freundschaft auf den ersten Blick war das ehrlich gesagt nicht. Eine Ausfahrt am Neusiedlersee hätten wir den Booten schon zugetraut, aber eine Rafting Tour in der Russischen Wildnis? …. Egal - ein Wodka auf unsere Gesundheit und die Reise kann beginnen.

Der erste Kilometer unserer Rafting Tour war ruhig. Gemütlich schippern wir den Fluss hinunter, als uns ein verdächtiges Rauschen in einiger Entfernung unruhig machte … Stromschnelle! Ohne Erfahrung und mit nur einem Paddel war jede dieser Passagen Adrenalin pur. Wie anfahren? Wo gegenlenken und wo doch lieber absteigen?
Eine falsche Entscheidung kann ins Auge gehen.

An einer der imposanteren Stromschnellen kenterte Thomas, konnte sich aber zum Glück an einem Felsen festklammern und so schlimmeres vermeiden. Sein Boot machte sich jedoch selbstständig, so mussten wir die nächsten Kilometer zu zweit im nicht sehr großen Boot bewältigen - egal … survived!

Die Suche nach einem geeigneten Lagerplatz gestaltete sich nicht ganz einfach. Im Idealfall sollte es dort Trinkwasser in Form einer Quelle geben, da das Wasser vom Fluss aufgrund der vielen verendeten Lachse nicht genießbar war. Des Weiteren wäre Brennholz für ein Lagerfeuer nicht schlecht und eine einigermaßen gerade Fläche für unser Zelt ist ja schon fast Luxus. Als wir endlich einen solchen Platz gefunden hatten wurde unsere Freude schnell getrübt. Überall Bärenspuren im Sand und Trampelpfade hinauf in den Wald - keine Frage diesen Lagerplatz teilen wir uns mit Meister Petz. Für ein Wechseln des Lagerplatzes war es viel zu Spät und so machten wir gute Miene zum bösen Spiel und waren dieses Mal besonders eifrig beim Brennholz suchen.

Zum Vergleich eine Rolle der 2500 Größe neben einem Bärenabdruck.
Das beste Feuer brennt allerdings nur wenn man regelmäßig nachlegt…. Am nächsten Morgen endeckten wir frische Bärenspuren direkt neben dem Zelt. Gott sei Dank hatte es dieser Bär nur auf unsere Verpflegung und nicht auf uns abgesehen. Glück gehabt.

Dieses Erlebnis sollte aber nicht die letzte Begegnung mit den Allesfressenden Zeitgenossen gewesen sein. Ich hatte gerade die führende Position mit meinem Schlauchboot, als wie aus dem Nichts ein geschätzt 350kg schwerer Bär gemütlich am Ufer entlang marschierte. Der Fluss meinte es nicht gut mit mir und trieb mich direkt in seine Richtung. Ich muss gestehen mein Adrenalin Spiegel stieg gehörig an - ich versuchte mit aller Kraft gegen zu paddeln und die andere Seite des Flusses zu erreichen. Als mir das endlich gelang wanderte der Bär weiter seelenruhig am Ufer entlang bis er beschloss in den Wald abzubiegen. Wer jetzt fragt „Wo ist ein Foto von dem Bären!“ dem sei gesagt - In dieser Situation hatte ich wirklich andere Sorgen.

Nikolaj unser Guide. „Will man die ganz großen Tajmen fangen so muss man sehr, sehr tief (auch für sibirische Verhältnisse) in die Wildnis vordringen. Dorthin, wo sich nur ganz selten ein Mensch verirrt.“

Nach einigen Tagen Wildnis, natürlich keinen Handyempfang und keiner Menschenseele machten wir am letzten Tag der Rafting Tour neben unseren neuen Freunden Sergy, Ivan und Dima gleich noch eine zweite Bekanntschaft. Eigentlich war ich gerade dabei mein morgendliches Geschäft zu verrichten als mich plötzlich ein Hund anbellte. Auf einen Bären war ich vorbereitet, der Pfefferspray saß im Anschlag, aber ein Hund? Die Antwort auf die Frage wo der jetzt herkam folgte sofort. Fünf mit Kalaschnikows bewaffnete Schwarzfischer bauten sich hinter dem Hund auf …

Die Warnung vor den gefährlichen Schwarzfischern im Hinterkopf brachte ich dann doch ein mehr oder weniger cooles „Dobre Dien“ heraus. Die Schwarzfischer begrüßten mich auch sehr freundlich - mein Puls beruhigte sich langsam aber sicher. Alles ist gut.
Noch ein paar Worte zu Sergey, Ivan und Dima. Diese 3 Hobbyangler sind ein gutes Beispiel für die unglaubliche Gastfreundschaft, die uns in Russland überall begegnet ist. Wir wurden zum Essen und zum Trinken eingeladen, es wurden Geschichten erzählt und interessiert gefragt wie dies und jenes in Österreich so läuft. Bei meinen bisherigen Reisen habe ich selten eine solche Gastfreundschaft erlebt. Spasibo!
v.l.n.r.: Sergey, Ivan, Nikolaj, Dima, Thomas, Christoph

Tarnkleidung hilft wirklich wenn man in Russland nicht auffallen will.
Wer bisher in diesem Angelbericht etwas vermisst hat, der sei beruhigt - Fische haben wir auch gefangen. Der Fischreichtum in diesem Fluss ist enorm. In der Zeit unserer Reise stiegen gerade Buckellachse und Ketalachse. Da pazifische Lachse nach dem Ablaichen im Fluss absterben haben sie in dieser Zeit recht wenig Appetit und sind dementsprechend schwer an den Haken zu kriegen. Neben diesen beiden Lachsarten stieg zu diesem Zeitpunkt auch noch eine mir bis dato unbekannte Fischart, der so genannte Kundscha, eine Unterart des arktischen Saiblings, der nach dem Ablaichen auch wieder zurück ins Meer wandert. Dieser bis zu 10kg schwere Fisch attackierte unsere Köder beinhart und lieferte fantastische Drills. Insbesondere das Angeln mit Oberflächenköder war Spaß pur! Last not least lassen sich das ganze Jahr über wunderschön gezeichnete Saiblinge erbeuten.

Kämpferischer Kundscha+
Schwer zu überlistender Keta Lachs

Dieser Buckellachs steht kurz vor dem Laichgeschäft und wird danach am lebenden Leib verschimmeln und verenden. Die Natur kann ganz schön hart sein.

Normalerweise angelten wir in erster Linie mit kleinen Wobblern oder Blinkern. In der Hoffnung auf einen der vorkommenden Sakhalin Taimen beangelten wir die bis zu 2-4 Meter tiefen Außenkurven mit größeren Wobblern und Gummifischen. Gleich am zweiten Tag hatte ich eine extrem harte Attacke auf einen tief geführten Wobbler. Der Fisch am anderen Ende verlangte meiner 40-80g Spinnrute alles ab, bis nach kurzem Drill der Fisch ausstieg. Obwohl ich mir sicher bin - dieser Taimen hätte die Metermarke geknackt - werde ich das leider nie erfahren.

Mehr Taimen-Glück war Tom vergönnt. Im Hintergrund den pazifischen Ozean, Sonnenschein und sommerliche 25°C waren eine wirklich tolle Kulisse zum Angeln. Dem nicht genug wurde der von Tom perfekt geführte kleine Suspender Wobbler kurz vor dem Ufer heftig attackiert. Die Hoffnung auf einen Taimen schon fast verloren dachten wir zuerst an einen großen Kundscha. Als sich der Fisch nach einigen Minuten das erste Mal zeigte war die Freude ungebrochen - ein Traumhafter Fisch vor wunderschöner Kulisse - Fischerherz was willst du mehr?

Mit wilden Schlägen versuchte der Taimen den Köder abzuschütteln.
Traumhaft!- Der Taimen wurde natürlich wieder schonend released.
„Noch eine halbe Stunde und der Spuk ist vorbei“

Nach 6 Tagen am Fluss war unser Durst nach Adventure erst mal gestillt. Ein kühles Bier oder eine Cola, eine Dusche, ein normales Bett ohne Bären und so weiter und so fort. Wir waren sicher, der zweite Teil unserer Reise, der Besuch des Naturschutzgebietes, kann nur bequemer und vor allem weniger abenteuerlich werden. Ich kann mich noch gut an Tom’s Worte erinnern „Noch eine halbe Stunde und der Spuk ist vorbei.

S.O.S

Zurück zu unserer Tour. Am Ausstiegspunkt angekommen, wurden wir gleich herzlich von Sergey und Dima begrüßt. Natürlich wurde das Wiedersehen ausgiebig gefeiert. Sergey und Dima hatten neben ausreichend Wodka, extra für uns auch Bier im Gepäck. Wir tranken nicht nur einen Wodka auf unsere Freundschaft ….. Nastrovje!

„Jetzt habt ihr die Bären gesehen. Wollt ihr auch einen erlegen?“ fragte uns Sergey und zeigte uns stolz seine „Bären Lizenzen“. Sehen reichte uns!

Auf den ersten Eindruck ist der UAZ 452 nicht sehr vertrauenserweckend. Er leistete aber gute Dienste - Solide Russische Technik.
Der Flachmann abgestimmt zur Farbe der Zähne - Ein kleines Geschenk für den Hafenmeister Aleksey. Übrigens Aleksey’s Hund hat den deutschen Namen „Bootsmann“.

Das nächste Ziel, ein kleiner Fischerhafen, war der Ausgangspunkt für unsere Tour ins Naturschutzgebiet. Nach 1,5 stündiger Bootsfahrt am pazifischen Ozean erreichten wir eine kleine aber feine Hütte mitten im Nirgendwo. Bei fast sommerlichen Temperaturen genossen wir den fast schon kitschigen Sonnenuntergang. Das ist Urlaub!

Tags darauf stand eine Bootstour zum Fluss „Pusch Pusch“ am Plan. Der Pazifische Ozean zeigte sich von seiner schönsten Seite. Immer wieder am Ufer gestrandete Schiffswracks weckten in uns allerdings das Gefühl „Der Pazifische Ozean kann auch anders“.
Zielstrebig fuhr Dima auf einen weißen Felsen mitten im Ozean zu. Etwas näher angekommen, wurde uns klar woher die Farbe kam - alles vollgeschissen. Hunderte Kormorane hatten sich auf diesen Felsen niedergelassen und erst als wir noch näher zum Felsen gekommen sind endeckten wir die Seelöwen. Es waren geschätzt knapp 100 Exemplare, die sich durch uns nicht vom gemütlichen Sonnenbad abschrecken ließen. Nur der Anführer, ein Bulle von geschätzten 1000kg, brüllte in voller Lautstärke als wir uns mit dem Boot näherten. Respekt.
Angekommen am Fluss Pusch - Pusch machten wir es uns am Strand gemütlich bis Tom meinte „Fuck - Schau da drüben!“ Ich hatte gerade noch die Gelegenheit ein Foto zu machen bis der Sturm bei uns war und uns eine nicht so angenehme „Sandstrahlung“ verpasste. Der Wind wurde immer stärker und peitschte immer größer werdende Wellen ans Ufer.

Die tapfere Crew vor dem Sturm.
Der Gedanke mit dem 4 Meter langen Schlauchboot bei diesen Bedingungen die Heimreise anzutreten machte uns etwas unlocker. Aber was sollten wir machen? Also wurde alles möglichst wasserdicht verpackt und mit Schwung versuchten wir das Schlauchboot gegen die hohen Wellen ins offene Meer zu bringen. Die ersten beiden Versuche gingen schon am Ufer schief - es schien unmöglich. Beim dritten Versuch nahmen wir alle Kraft zusammen, das Wasser peitschte uns ins Gesicht und es schien als ob wir es dieses Mal schaffen könnten, als plötzlich eine gigantische Welle auf uns zu kam. Der Sturm tat sein Übriges und das Boot überschlug sich. Die nächsten Sekunden unter Wasser versuchten wir mit aller Kraft zum Ufer zu kommen. Geschafft. Dima, wie er uns später schilderte, zählte durch: „ras, dwa, tri, tschitiry und pjat - Alle waren da“. Nikolaj den bei unserer bisherigen Reise noch gar nichts erschüttert hat, meinte nur „Jetzt wird’s gefährlich!“. Mit Abstand die brenzligste Situation meines Lebens!

Der waterresistant 150l Expedition Bag bestand unseren „Ausrüstungstest“ mit Bravour. Unter anderen hielt er meine Kamera sogar beim Kentern im pazifischen Ozean trocken.

Da standen wir - alles war nass, einen weiteren Versuch wollte keiner wagen und die Dämmerung würde bald kommen. Es blieb keine Wahl - wir müssten die Heimreise zu Fuß antreten. Wie sollte es anders sein - die 15km wurden kein gemütlicher Strandspaziergang. Wind und Regen, Felsen, Steilwände und Dschungel. Es war absolut grenzwärtig - aber wir hatten keine Wahl.
Ein falscher Tritt und Game Over.

Tausend Dank an Rusty Hook, die uns je eine Jacke Shannon Exotherm LXT zur Verfügung stellten. Nach dem unbeabsichtigtem Bad im pazifischen Ozean trocknete die Jacke extrem schnell und hielt dadurch Wind und Regen zurück. Tom hatte die Jacke im Camp gelassen und diese Entscheidung furchtbar bereut.

Einer von vielen Kratzbäumen.
Gerade beim letzten Licht der Dämmerung sind wir völlig erschöpft im Camp angekommen. Wir kochten uns eine Suppe und ließen die Erlebnisse des Tages Revue passieren. An diesem Abend etablierte sich ein ganz neuer Trinkspruch „Happy Birthday!“.
Zurück in Österreich verblassen die Strapazen und das harte Outdoor Leben. Was bleibt ist das größte Abenteuer unseres Lebens. Flüsse voller Fische, Bären, Seeadler und Seelöwen. Viele neue Freunde und die Gewissheit „Ab jetzt nur mehr 4 Sterne und mehr

Die Abenteurer Christoph und Thomas

Für die freundliche Unterstützung bedanken wir uns bei Rusty Hook und Northland.


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08.10.2019 13:41

17.
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